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Rezension

CampusPost vom 13.05.2020

West und Ost wurden und werden häufig als Gegensatz wahrgenommen – in der Politik oder bei Fragen von Identität und Heimat. Der Göttinger Professor für Ökumenische Theologie Prof. Dr. Martin Tamcke bejaht die Frage, ob Russland zu Europa gehört. In seinem Buch begründet er dies zum einen mit dem Hinweis, dass sich die russische und deutsche Kultur gegenseitig befruchtet haben, zum anderen mit persönlichen Erfahrungen zum Beispiel in der Zusammenarbeit in Wissenschaft und Kirche. Er lädt uns ein, den völkerverbindenden Aspekt des Kulturellen und die menschlichen Brücken zu entdecken.
Dies tut Tamcke anhand eines historischen Beispiels: Der Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer Henry von Heiseler (1875 bis 1925) war russischer Staatsbürger und Offizier, war mit einer deutschen Frau verheiratet und gehörte in Deutschland zum Kreis um den Lyriker Stefan George. Tamcke hat keine Biografie oder Werkschau Heiselers geschrieben. Vielmehr zeichnet er die inneren Prozesse und Konflikte Heiselers auf der Suche nach einer west-östlichen Identität nach. Die Erinnerung an die Wurzeln des Deutschrussischen schafft Potenzial für die Zukunft.

Heike Ernestus

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Rezensierter Titel:

Umschlagbild: »Ich bin ein halber Russe«

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»Ich bin ein halber Russe«

Henry von Heiseler (1875‒1925) und seine russische Teilidentität
Tamcke, Martin

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