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Rezension

Ichthys 33 (2017) Heft 2

Achim Behrens ist seit 2006 Professor für Altes Testament an der Lutherischen Theologischen Hochschule in Oberursel. Diese ist die theologische Ausbildungsstätte der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Behrens absolvierte sein Vikariat in der SELK und war auch einige Jahre in einer SELK-Gemeinde als Pfarrer tätig.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit dem Verstehen des Alten Testamentes und richtet sich vorrangig an Studenten im Grundstudium. Das Buch ist in einem klaren und verständlichen Sprachstil geschrieben. Es kann auch ohne große Vorkenntnisse – zum Beispiel im ersten Semester – gelesen werden und eignet sich durch die gute didaktische Aufbereitung auch zum Selbststudium. Am Seitenrand sind Stichworte zum Inhalt jedes Absatzes beigegeben und am Ende jedes Kapitels werden Fragen gestellt, anhand derer das eigene Lernen reflektiert werden kann.
Im Vorwort gibt der Autor Rechenschaft über das Thema des Buches und in der Einleitung werden Hinweise, wie das Buch aufgebaut ist und gebraucht werden sollte sowie ein Überblick über den Inhalt gegeben.
Das erste Kapitel beginnt mit der Frage: Was ist Hermeneutik? Es werden dabei kurz und prägnant die wichtigsten Grundlagen erklärt und die für das Thema prägenden Persönlichkeiten genannt. Anschließend wird in ähnlicher Weise auf die Theologische Hermeneutik eingegangen. Positiv fällt dabei auf; dass der Autor auch darauf hinweist, dass der eigene konfessionelle Standpunkt bei dem eigenen Vorverständnis mit bedacht werden muss. Im nächsten Schritt geht es dann um die biblische Hermeneutik. Hier merkt man die lutherische Prägung des Autors daran, dass er die Unterscheidung von Gesetz und Evangelium stark macht. Außerdem betont der Autor: »Nach christlichem Verständnis ist Jesus Christus der zentrale Inhalt der Bibel.« (25) Die historisch-kritische Exegese schätzt der Autor Wert als Frage »nach dem historischen Sinn biblischer Texte.« (25) Dabei wird aber deutlich, dass die Aufgabe der Theologie mit dem Erfassen des historischen Sinns nicht zu Ende ist, sondern dass danach gefragt werden muss, wie diese Texte in das Heute der Gemeinde sprechen. Im nächsten Schritt geht es um die Hermeneutik speziell des Alten Testamentes. Hier werden kurz die grundlegendsten Fragen dazu angerissen: Ist das Alte Testament ein christlicher Text? Welche Bücher gehören zum Alten Testament? Sollte man das Alte Testament überhaupt Altes Testament nennen? Im zweiten Kapitel wird ein kurzer geschichtlicher Überblick dazu gegeben, wie das Alte Testament in der Christenheit beurteilt wurde. Dabei wird in vier Schritten vorgegangen: Erstens wird darüber reflektiert, wie die Autoren des Neuen Testamentes mit dem Alten Testament umgegangen sind. Zweitens gibt es einen kurzen Überblick vom frühen Christentum bis zum Mittelalter. Drittens wird die Zeit von der Reformation bis zur Gegenwart skizziert. Viertens wird auf bleibende Probleme hingewiesen.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich exemplarisch mit verschiedenen Entwürfen zur Hermeneutik des Alten Testaments. Dabei fällt auf, dass es sich ausschließlich um Entwürfe aus dem deutschen Sprachraum handelt. Das ist vielleicht der größte Nachteil des Buches. Die verschiedenen Entwürfe werden in fünf Kategorien eingeteilt: »Verheißung und Erfüllung«, »Typologie«, »Existenziale Interpretation«, »Gemeinsame Geschichte von AT und NT« und »Hermeneutik des AT im Gespräch mit dem Judentum«. Vor jedem Entwurf gibt es einige wenige Informationen zu dessen Vertreter(n) und Literaturhinweise, wo dieser Entwurf im Original nachgelesen werden kann. Daraufhin folgt eine ausführliche Darstellung und eine kritische Würdigung. Für jede Kategorie von Entwurf wird noch ein biblisch-exegetischer Impuls formuliert. Hier stellt der Autor den bleibenden Ertrag heraus.
Das vierte Kapitel »Annäherungen« bietet eine Zusammenfassung der Beobachtungen und einen Ausblick zur Weiterarbeit. Hier stellt der Autor nochmals heraus, dass eine Vielzahl der Modelle der Hermeneutik des Alten Testamentes angemessen sind und sich nicht gegenseitig ausschließen müssen. »Insgesamt geht es darum, bei aller Kritik im Einzelnen das berechtigte Anliegen aller dieser Modelle zu sehen, ohne eines davon absolut zu setzen« (177). Außerdem werden in diesem Kapitel noch einmal die eigenen Überzeugungen des Autors deutlich. Diese formuliert er in einer Reihe von Thesen.
Das Buch eignet sich besonders für Studenten der Theologie, die am Anfang ihres Studiums stehen oder für diejenigen, die einen kurzen und gut verständlichen Überblick zur Hermeneutik des Alten Testamentes suchen. Der Preis von 27,90 € mag den Einen oder Anderen abschrecken, aber die Kindle-Version zum Beispiel kostet nur 14,99.
Mark Megel

Rezensierter Titel:

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Das Alte Testament verstehen

Die Hermeneutik des ersten Teils der christlichen Bibel
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Behrens, Achim

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