Rezension
Lutherische Kirche 01/2012
Friedrich Wilhelm Hopf war Pfarrer der bayerischen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche, bevor er in den Dienst der SELK trat. Von 1950 bis zu seiner Emeritierung war er Missionsdirektor der Lutherischen Kirchenmission in Bleckmar.
Der Sammelband mit Aufsätzen und kleineren Beiträgen Hopfs, herausgegeben von Pfarrer Markus Büttner (Berlin) und Prof. Dr. Werner Klän von der Lutherischen Theologischen Hochschule in Oberursel, zeigt einen Mann, der ehrlich und beständig um den rechten Weg der Kirche ringt. Sei das im Kirchenkampf in der Zeit des Nationalsozialismus, sei das in der Auseinandersetzung um den konfessionellen Status der lutherischen Landeskirchen nach ihrem Beitritt zur Evangelischen Kirche Deutschlands, oder sei es in dem Bedenken der Mitverantwortung für das christliche Zeugnis im südlichen Afrika und das Eintreten gegen die menschenverachtende Politik der Apartheid.
Dieses Ringen, das wird bei der Lektüre deutlich, kann nicht aufhören, auch wenn die Versuchung groß ist, zu glauben, dass »mit den Lehrentscheidungen der Väter die von ihnen abgewehrte Bedrohung für immer überwunden sei, dort, wo man das Bekenntnis ›hat‹‚ und sich damit von der eigenen Entscheidung meint dispensieren zu dürfen. Dieselbe kehrt umgekehrt überall dort wieder, wo die Meinung vertreten wird, dass die Entscheidungen und Scheidungen der Väter von uns als ein längst überwundener Standpunkt angesehen werden dürften«. Hopfs Positionsbestimmungen sind tatsächlich wegweisend auch für das Kirchesein heute.
Doris Michel-Schmidt