Rezension
EKD Newsletter vom 17.8.2011
Neun Vollversammlungen hat der Weltkirchenrat seit seiner Gründung 1948 veranstaltet, und nur ein einziger Mann war bei allen Konferenzen dabei: Philip Potter wird am 19. August seinen 90. Geburtstag feiern. Von 1972 bis 1984 war er Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Genf, der erste Vertreter aus der Dritten Welt in diesem Amt.
Seinen Geburtstag wird Potter im kleinen Kreis in Lübeck feiern. Das Fest mit der »ökumenischen Großfamilie« findet dann zwei Tage später statt. Erwartet werden unter anderem der Ratsvorsitzende der EKD, Nikolaus Schneider, die Grünen-Politikerin Antje Vollmer und die finnische Bischöfin Irja Askola. Vorgestellt wird dort ein neues Buch mit Texten von Philip Potter und ein Film über sein Leben.
Potter hat sein Amt immer auch politisch verstanden. »In der einen Hand die Bibel, in der anderen die Zeitung«, war sein Motto. Seine Wahl an die Spitze des Weltkirchenrats war auch ein Signal, dass sich das Zentrum der Christenheit von der nördlichen zur südlichen Erdhalbkugel verschoben hatte.
Das hohe Alter hat Spuren bei ihm hinterlassen. Sein Gang ist langsam geworden und sein Gedächtnis nicht mehr so aufnahmefähig wie früher. Mit einer fröhlichen Gelassenheit blickt er auf sein Leben und die Entwicklung der Ökumene. (Thomas Morell, epd; Auszug)
Literatur: Philip Potter, »... damit Du das Leben wählst«, Andrea Fröchting u.a. (Hg.), Edition Ruprecht, 380 Seiten, 24,90 Euro