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Rezension

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21.07.2011

Während der Mensch für Aristoteles von Natur aus ein politisches Lebewesen ist, gilt er Hobbes als ein genuin apolitischer Selbsterhaltungsakrobat. Der konstruktive Dreischritt »Naturzustand–Vertragsschluss–Staat« nimmt der politischen Herrschaft ihren Charakter als sozialontologisches Apriori. In den Worten der evangelischen Theologin Rebekka Klein hält der Naturzustand vielmehr »ein ›konstitutives Außerhalb‹ der Identität und Totalität sozialer und politischer Ordnungsformen in der Reflexion auf die Herausbildung von Herrschaft präsent.«

Der »phänomenale Überschuss der theologischen Berufung auf Gott« liegt in der Lesart Kleins darin, dass sie es erlaubt, die »Immanenz der sozialen Ordnungsmuster« zu überschreiten. Diese Eigenschaft entzieht eine theologisch inspirierte Sozialphilosophie à la Klein freilich von vornherein jeder politischen Domestizierbarkeit. Eine derart radikal verstandene Nächstenliebe taugt daher nicht als soziales oder politisches Ordnungsprinzip. Auch durch die Zuhilfenahme Gottes lässt sich das »konstitutive Außerhalb« der Gesellschaftsvertragslehre folglich nicht in brauchbarer Weise fixieren.

Michael Pawlik

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Eine interdisziplinäre Untersuchung zur Sozialanthropologie in der experimentellen Ökonomik, Sozialphilosophie und Theologie
Klein, Rebekka A.

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