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Rezension

selk_news 14.06.2010

Konfessionell different und doch familienähnlich. SELK-Stellungnahme in Sammelband zum Thema »Sterbehilfe« vertreten

Hildesheim/Göttingen, 14.6.2010 - selk - 21 Stellungnahmen, in denen sich europäische Kirchen zur Frage nach dem Umgang mit dem Thema »Sterbehilfe« positionieren, hat die Hildesheimer Juniorprofessorin für Systematische Theologie, Dr. Stefanie Schardien, jetzt unter dem Titel »Mit dem Leben am Ende« als Band 3 der Reihe »Edition Ethik« im Verlag Edition Ruprecht (Göttingen) vorgelegt.
Drei Kriterien hat die Herausgeberin für die Textauswahl in Ansatz gebracht: »Die Erklärungen sollen erstens die konfessionelle Breite der Kirchen in Europa abbilden, zweitens eine möglichst hohe, offizielle Geltung innerhalb ihrer Kirchen besitzen und drittens den möglichst aktuellen Stand der kirchlichen Positionen abbilden.« Den Stellungnahmen insgesamt hat Schardien eine inhaltliche Einleitung vorgeschaltet und den einzelnen Beiträgen dann Informationen über kirchliche oder gesellschaftliche Rahmenbedingungen beigegeben, die sich auf die Entstehung der Erklärungen ausgewirkt haben.
Durch die Zusammenstellung der Erklärungen dient der Sammelband nicht allein der Information über die unterschiedlichen konfessionellen oder länderbezogenen Perspektiven auf das ethische Thema, sondern er ermöglicht zudem den Vergleich der Zugänge und Argumente. Der Sammelband schärft die Sensibilität für konfessionelle Differenzen, lässt aber auch »Familienähnlichkeiten« der christlichen Argumentationen im medizinethischen Diskurs über das Lebensende erkennen.
Der Sammelband verfolgt zwei Interessen: In ethischer Hinsicht versucht er anhand der Darstellung der verschiedenen Zugänge christlicher Kirchen, zur Urteilsbildung in den kirchlichen, nationalen und europäischen Sterbehilfediskussionen beizutragen, während er in ökumenischer Perspektive den weiteren Dialog zwischen den Konfessionen über bleibende ethische Differenzen sowie über schon bestehende und weitere mögliche Gemeinsamkeiten in der Frage nach dem Umgang mit dem Lebensende herausfordern will.
Der Band beinhaltet Dokumente der Kongregation für Glaubenslehre, der skandinavischen, französischen, niederländischen und Schweizer katholischen Bischofskonferenzen, der Griechisch-Orthodoxen Kirche, der Russisch-Orthodoxen Kirche, der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Österreich, des Schweizer Evangelischen Kirchenbundes, der Nederlandse Hervormde Kerk, der Lambeth Conference, der Church of England, der Siebenten-Tags-Adventisten, der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), der Heilsarmee sowie ökumenische Stellungnahmen.
Aus dem Bereich der SELK wurde die umfassende Stellungnahme »›Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden.‹ (Psalm 90,12) Zum Umgang mit Sterben und Tod heute« aufgenommen, die die Ständige Kommission der SELK zur Erarbeitung von Stellungnahmen zu aktuellen Fragen der Gegenwart (Ethikkommission) 2006 vorgelegt hat. Deren Vorsitzender, Rektor Pastor Stefan Süß (Guben), begrüßte die Aufnahme der Stellungnahme wie auch die Veröffentlichung des 338 Seiten starken Kompendiums (http://www.edition-ruprecht.de/katalog/titel.php?id=323) überhaupt.

Rezensierter Titel:

Umschlagbild: Mit dem Leben am Ende

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Mit dem Leben am Ende

Stellungnahmen aus der kirchlichen Diskussion in Europa zur Sterbehilfe
Schardien, Stefanie

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