Rezension
selk_news 21.08.2022 sowie SELK.Info Nr. 489, September 2022
Zum 50. Kirchenjubiläum der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) und darüber hinaus: In diesen Tagen erschien ein Standardwerk zur Geschichte der SELK von Prof. i.R. Dr. Werner Klän (Lübeck): »Die Gründungsgeschichte der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche 1945–1972. Auf dem Weg zu verbindlicher Gemeinschaft konkordienlutherischer Kirchen in Deutschland«.
Klän ist emeritierter Professor der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel der SELK. Der habilitierte Theologe geht der Frage nach: »Wie kam es zur Gründung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK)?«
Denn 1972 schloss sich ein Gutteil der im 19. Jahrhundert entstandenen selbstständigen konkordienlutherischen Kirchen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland in der SELK zusammen. In 15 Kapiteln mit neun historischen Fotos erläutert dieses Buch den Weg seit Ende des Zweiten Weltkriegs: kirchenpolitische Rahmenbedingungen, theologische Konfliktpotenziale, Erstellung der Grundordnung der SELK, Vorgeschichte seit dem 19. Jahrhundert, Bedeutung von Flucht und Vertreibung, Ende der Kirchengemeinschaft mit lutherischen Landeskirchen, weitere zwischenkirchliche Beziehungen, die Lutherische Theologische Hochschule Oberursel, Missionsarbeit, Kirche in der Diaspora, der Stand ökumenischer Dialoge unter Beteiligung der SELK.
Dazu hat der Autor zahlreiche historische Akten ausgewertet, seine Zitate sind oftmals die erste Veröffentlichung dieser hand- oder maschinenschriftlichen Dokumente.
Das Buch enthält einen informativen Anhang, unter anderem mit Abkürzungen der teilweise unterschiedlich gehandhabten Namen der Vorgängerkirchen, einem umfangreichen Literaturverzeichnis, Biogrammen und mehreren Registern.
Kläns langjähriger ökumenischer Weggefährte Prof. Dr. Jürgen Kampmann (Universität Tübingen) hat ein Geleitwort verfasst, in dem er das Buch als »lohnend« würdigt, »sich mit der SELK, ihrem Selbstverständnis und ihrem Wirken in Geschichte und Gegenwart zu befassen.«
Das Werk endet mit einem Abschnitt über Herausforderungen – und mit der Zuversicht des Autors: »Die SELK, so ist zu hoffen, wird offene Kirche für alle sein, die Gottes Freispruch von den Belastungen ihres Lehens erwarten, wenn und weil die biblisch-lutherische Verkündigung alle Menschen meint und sie in der Mitte ihres Daseins angeht.«
Als Oberurseler Hefte Ergänzungsband 27 erschien das Buch im SELK-Partnerverlag Edition Ruprecht (Göttingen) in einer gebundenen Ausgabe mit 256 Seiten sowie als eBook. Der Ladenpreis beträgt 64 Euro.