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Rezension

selk_news 16.01.2016

Im Alter von 85 Jahren ist am heutigen Sonnabend in Landau Prof. i.R. Dr. Gottfried Hoffmann verstorben. Der emeritierte Theologe der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) war Vikar in Heidelberg, Frankfurt/Main und Oberursel. Schon als Vikar in Oberursel war er zugleich Lehrer für Hebräisch am Theologischen Proseminar der örtlichen Lutherischen Theologischen Hochschule (LThH). Diese Lehrtätigkeit führte Hoffmann bis 1960 auch fort, nachdem er 1957 ordiniert und als Pfarrer der Oberurseler Gemeinde eingeführt worden war. Von 1963 bis 1965 versah er einen Lehrauftrag für Theologiegeschichte der Reformationszeit an der LThH, ehe er eine Berufung der St. Pauli-Gemeinde in Hörpel annahm. Dort war er bis 1968 als Pfarrer tätig und nahm während dieser Zeit nebenamtlich auch kirchenleitende Aufgaben als Stellvertretender Allgemeiner Präses des Evangelisch-Lutherischen Freikirche (ELKF) wahr. Die ELFK gehört zu den Vorgängerkirchen der 1972 durch Zusammenschluss verschiedener Bekenntniskirchen gebildeten SELK. Auf dem Gebiet der damaligen DDR bestand sie eigenständig weiter und existiert auch heute als selbstständige Kirche.
1968 kehrte der gebürtige Leipziger nach Oberursel zurück und wirkte an der LThH zunächst als Dozent für Dogmatik, nach der Promotion zum Dr. theol. im Jahr 1972 dann bis zur Emeritierung 1993 als Professor für dieses Fach. Lehrtätigkeiten nahm Hoffmann phasenweise auch an den Theologischen Seminaren der US-amerikanischen Lutherischen Kirche-Missouri Synode in St. Louis und Fort Wayne sowie an der Universität Gießen wahr.
Die ersten Jahre des Ruhestands verbrachte Hoffmann mit seiner Frau in Hörpel, dann zog das Ehepaar in die Nähe von Tochter und Schwiegersohn nach Landau/Pfalz. Bis zuletzt war Hoffmann kirchlich-gemeindlich interessiert und engagiert.
Im Ruhestand fand der vielfältig interessierte Theologe, der auf die Frage nach seinen Hobbys »Wandern, Garten, Musizieren, Lesen, Volkstanz« anzugeben wusste, auch die Zeit, seine Doktorarbeit für den Druck aufzubereiten. Die bis dahin unveröffentlichte Dissertation wurde aus Anlass des 80. Geburtstags Hoffmanns (2010) von der Fakultät der LThH unter dem Titel »Kirchenväterzitate in der Abendmahlskontroverse zwischen Oekolampad, Zwingli, Luther und Melanchthon. Legitimationsstrategien in der inner-reformatorischen Auseinandersetzung um das Herrenmahl« als Band 7 der Ergänzungsbände zu den »Oberurseler Heften« im SELK-Kooperationsverlag Edition Ruprecht (Göttingen) veröffentlicht.
Hoffmann hinterlässt seine Ehefrau Rosemarie, geborene Kirsten, mit der er seit 1955 verheiratet war. Aus der Ehe sind vier Kinder hervorgegangen.

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